Langsam heißt es fast schon: „Endspurt“. Im neuen Jahr beginnen wir als Gruppe mit dem vorletzten Modul der Ausbildung zum zertifizierten Mediator. Die Regeln der Pandemie zwingen uns, unsere bereits in den letzten Modulen trainierte Kreativität zur Lösungsfindung zu nutzen. Manche Teilnehmer bevorzugen Präsenz, manche Teilnehmer ziehen eine virtuelle Teilnahme vor. Für das Modul mit dem Titel „Das Recht in der Mediation“ – geleitet von der Ausbildungsleiterin Dr. Imke Wulfmeyer – einigten wir uns als Gruppe, sowohl den theoretischen Input als auch Rollenspiele und Übungen virtuell durchzuführen.

Obwohl die Mediation oft als Alternative zu Gerichten und Anwälten, die sich gegenseitig Schriftsätze hin- und herfaxen, gesehen wird, ist sie als Verfahren doch kein rechtsfreier Raum. Geht es zum Beispiel um eine Scheidung, spielen einige zwingende Rechtsnormen, wie z.B. die Höhe des Unterhalts, die nicht unterschritten werden darf, eine bedeutende Rolle. Auf der anderen Seite kann es sich für einen Mediator wie ein Tanz auf dem Hochseil anfühlen, den Medianden auf der einen Seite Raum zu geben, ihre Rechtsposition darzulegen und gleichzeitig das Ziel – nämlich eine für beide Seiten faire Lösung – nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn jede Seite noch einen Anwalt mit in die Mediation bringt, ist das gedachte Hochseil gleich noch ein paar Meter höher gespannt.

Hier haben wir Lösungen gelernt und erarbeitet, mit denen man rechtliche Argumente und Positionen gewinnbringend in der Mediation nutzen kann, um die Parteien auf ihrem Weg zu einem Konsens zu unterstützen.

Ich freue mich bereits auf das Abschlussmodul!

Martina Block, Teilnehmerin Mediationsausbildung Hamburg 2020/21